Lappwald

Die LWS Lappwaldbahn Service GmbH (LWS) betreibt im Grenzbereich zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zwei Nebenbahnen nach der Betriebsvorschriften FV-NE, die im Bahnhof Weferlingen miteinander verbunden sind. Die 1907 eröffnete Strecke Haldensleben – Weferlingen verlor 1999 den Schienenpersonenverkehr und war aufgrund des schlechten Gleiszustandes akut von der Gesamtstilllegung bedroht. Im Jahr 2000 übernahm die Lappwaldbahn den Streckenabschnitt vom ehemaligen Haltepunkt Emden (Bahnkilometer 9,9) bis Weferlingen auf Pachtbasis. Der teilweise sehr schlechte Streckenzustand erforderte in den folgenden Jahren umfassende Baumaßnahmen, um die Infrastruktur für den schweren Güterverkehr mit der Streckenklasse D 4 zu ertüchtigen. Inzwischen befindet sich die für eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h zugelassene Nebenbahn in einem durchweg guten Zustand.

2006 übernahm die Lappwaldbahn ebenfalls auf Pachtbasis auch die Strecke Weferlingen – Helmstedt. 1895 eröffnet, war dieser Abschnitt einst Teil einer Nebenbahn von Helmstedt nach Oebisfelde, die infolge der Deutschen Teilung 1952 östlich von Grasleben dauerhaft unterbrochen wurde. Zur Anbindung des Salzbergwerks in Grasleben blieb der im Westen verbliebene und zum Netz der Deutschen Bundesbahn gehörende Teil für den Güterverkehr in Betrieb, während der schwache Personenverkehr auf der Schiene schon 1959 endete. 1995 wurde der durch die Grenze unterbrochene Abschnitt Grasleben – Weferlingen reaktiviert, dagegen der Betrieb nach Helmstedt aufgrund von Oberbauschäden einige Zeit später eingestellt. Nachdem die Bahnanlagen jahrelang ihrem Schicksal überlassen und entsprechend verfallen waren, ertüchtigte die Lappwaldbahn die Strecke für hohe Lasten mit der Streckenklasse D4. Am 17. Mai 2009 ging die nunmehr für eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h zugelassene Nebenbahn nach erfolgter grundlegender Ertüchtigung wieder in Betrieb.